Ich lasse mich nicht unterkriegen: Erotikkrimi (German Edition) by I.D. Belmont

Autor:I.D. Belmont [Belmont, I.D.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Edition LeseSpaß
veröffentlicht: 2017-04-10T22:00:00+00:00

*

Sirikit machte am Nachmittag einen ausgedehnten Spaziergang. Beim Weggehen prägte sie sich die Adresse ein, damit sie wieder zurückfand. Als sie sich dann aber auf den Heimweg machen wollte, merkte sie, dass sie in der großen Stadt rettungslos die Orientierung verloren hatte.

Aber sie wusste sich zu helfen. Sie stieg in ein Taxi und nannte dem Fahrer Ralphs Anschrift, und fünfzehn Minuten später stand sie wieder vor dem Haus, in dem Ralph wohnte.

Er war daheim; als Sirikit das Apartment betrat, machte er keinen erfreulichen Eindruck. Er hatte getrunken, und das Haar hing ihm wirr in die Stirn.

»Ärger gehabt?«, fragte Sirikit.

»Der Alltag hat mich wieder«, knurrte er missmutig. »Es ist vorbei mit der fröhlichen, unbeschwerten Zeit.«

»Möchtest du, dass ich dich massiere?«

»Nein.«

»Es würde dir guttun«, sagte Sirikit.

»Vielleicht später. Setz dich jetzt erst mal, ich habe mit dir zu reden.«

»Gingen deine Geschäfte während deiner Abwesenheit nicht gut?«, fragte Sirikit.

»Die laufen immer gleich gut«, erwiderte Ralph Coreymann.

»Wer kümmert sich darum, wenn du auf Reisen bist?«, erkundigte sich das Mädchen.

»Bella«, sagte Ralph, und seine Miene verdüsterte sich.

»Du hast dich über sie geärgert.«

»Woher weißt du ...?«

»Ich sehe es dir an«, sagte Sirikit lächelnd.

Er goss sich Whisky ein. »Möchtest du auch etwas trinken?«, fragte er.

»Nein, und du solltest auch nichts mehr trinken. Du hast bereits genug.«

»Verdammt, fang nicht du auch noch an, mir Vorschriften zu machen!«, schrie Ralph wütend.

»Macht Bella dir denn Vorschriften?«, fragte Sirikit verwundert. »Sie ist ein Mädchen. Ich dachte, du bist der Boss.«

»Natürlich bin ich der Boss!«, sagte Coreymann scharf. »Was dachtest du denn? Alle tanzen nach meiner Pfeife. Auch Bella. Sie tut genau das, was ich will. Sie weiß das nur nicht, denn ich sorge dafür, dass sie denkt, sie würde in ihrem Bereich die Entscheidungen allein und unabhängig treffen. Bella spinnt. Sie ist ein bisschen größenwahnsinnig, aber sie ist gut fürs Geschäft, deshalb habe ich sie noch nicht zum Teufel gejagt ... Wieso stehst du immer noch? Ich habe gesagt, du sollst dich setzen!«, fuhr Ralph das Thaimädchen an.

Sirikit nahm Platz. »Ich möchte doch einen Drink.« Sie wies auf sein Glas. »Gib mir gleich den.«

»Der gehört mir«, brummte Ralph. »Du kriegst einen anderen.«

Sie bekam den Whisky, und Ralph setzte sich zu ihr. »Ich besitze Bars, Nachtklubs und Massagesalons«, eröffnete er dem Thaimädchen. »Läuft alles unter meinem Namen, und daran wird sich auch nie etwas ändern, das will ich hier mal mit aller Deutlichkeit festhalten. Es hat mich viel Kraft und Schweiß gekostet, nach oben zu kommen, doch nun bin ich in der Branche der King, verstehst du? Mädchen aus aller Herren Länder arbeiten für mich. Wer sich gut amüsieren will, kommt zu Ralph Coreymann. Bei mir findet man, was man bei der Konkurrenz vergeblich sucht. Nirgendwo sonst werden die Kunden so erstklassig bedient. Meine Mädchen sind allerbeste Qualität. Ich habe sie alle selbst ausgesucht. Jedermann weiß, dass man bei Coreymann nicht übers Ohr gehauen wird. Wir sind nicht billig, aber bei uns kriegt der Kunde für sein Geld auch was geboten. Einen solchen Ruf muss man sich hart erkämpfen. Es war nicht immer leicht, sich durchzusetzen, aber ich hab’s geschafft, und nun bin ich oben.

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